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Studieren in Bayern: Was wir brauchen
Eine Podiumsdiskussion der Bayerischen Landesstudierendenvertretung und der Bayerischen Studierendenwerke
moderiert durch Dr. Jan-Martin Wiarda



Welche Möglichkeiten gibt es, bei den durchlebten und bestehenden Krisen nicht die grundsätzlichen Dinge in der bayerischen Hochschullandschaft aus den Augen zu verlieren?
Welche Auswirkung hat die rasante Entwicklung des Hochschulstandorts Bayern?
Die Bayerische Landesstudierendenvertretung und die Studierendenwerke laden zu einer Podiumsdiskussion im House Of Students in Nürnberg und im Livestream ein.
Freitag, 2. Juni 2023
16 — 18 Uhr
House Of Students Nürnberg:
Andreij-Sacharow-Platz 1
90403 Nürnberg

Sie möchten an der Veranstaltung in Präsenz teilnehmen?
Dann schicken Sie uns eine E‑Mail an kommunikation@werkswelt.de
Unsere Gäste
Annabel Wolter
Sprecherin der Bayerischen Landesstudierendenvertretung


Matthias Anbuhl
Vorstandsvorsitzender des Deutschen Studierendenwerks
Torsten Utz
Sprecher der Bayerischen Landesstudierendenvertretung


Dr. Stephan Oetzinger, MdL
Mitglied im Ausschuss für Wissenschaft und Kunst für die CSU-Landtagsfraktion
Verena Osgyan, MdL
Sprecherin der Grünen-Landtagsfraktion für Wissenschafts- und Hochschulpolitik


Christian Flisek, MdL
Sprecher der SPD-Landtagsfraktion für Wissenschaftspolitik
Matthias Fischbach, MdL
Sprecher der FDP-Landtagsfraktion für Bildungspolitik

Unsere Forderungen
Anpassung der Baukostenförderung an Marktbedingungen
Der Freistaat Bayern fördert die Bauvorhaben für Studentischen Wohnungsbau durch finanzielle Unterstützungsleistungen. Die Richtlinien und die dort geregelten Zuschüsse pro Wohneinheit werden jedoch nur in sehr unregelmäßigen Abständen an die Marktbedingungen angepasst. So sind in den vergangenen Jahren die Baukostendeutlich angestiegen (um bis zu 40%), während die Bauzuschüsse seitens des Freistaats Bayern zur Förderung studentischen Wohnheimbaus nur um ca. 25 % angehoben wurden.
Errichtung von preisgünstigem Wohnraum auf staatlichen Grundstücken
Der Bau zusätzlicher Wohnheime für Studierende wird insbesondere in den Ballungszentren durch das Fehlen von geeigneten und für die Studenten-/Studierendenwerke bezahlbaren Grundstücken behindert. Hier muss seitens der Politik unbedingt darauf hingewirkt werden, dass den Studenten-/Studierendenwerken durch den Freistaat, aber auch durch die Kommunen, bebaubare Flächen zur Errichtung von Studierendenwohnheimen zur Verfügung gestellt werden.
Flexibilisierung rechtlicher Vorgaben beim Bau von Studierendenwohnheimen
Ein erhebliches Problem beim Bau von Studierendenwohnheimen besteht unter den derzeit herrschenden Marktbedingungen in der sehr starren Finanzierung dieser Bauvorhaben. Handelt es sich um ein staatlich gefördertes Bauvorhaben, erfolgt die Finanzierung durch staatliche Zuschüsse, die Aufnahme von Krediten am Markt sowie einem Eigenanteil aus dem Vermögen der Studenten-/Studierendenwerke. Die Höhe der jeweiligen Finanzierungssumme wird dabei bereits bei Beginn des Bauvorhabens im Rahmen des Staatsbauantrages festgelegt.
Sollten danach bei der Durchführung des Bauvorhabens Mehrkosten entstehen, mit denen derzeit aufgrund einer außergewöhnlichen Situation leider immer gerechnet werden muss, können diese nur durch die Inanspruchnahme von Eigenmitteln der Studenten-/Studierendenwerke abgedeckt werden. Dieses finanzielle Risiko, das bei einer entsprechenden Größenordnung die Existenz von Studenten-/Studierendenwerken gefährden kann, behindert damit erheblich den weiteren Aufbau von staatlich geförderten Wohnheimplätzen. Es muss deshalb sichergestellt werden, dass solche unvorhergesehenen Mehrkosten bei Baumaßnahmen auch durch die zusätzliche Aufnahme von Krediten abgedeckt werden können.
Freistellung von Energie- und Nebenkosten für Mensen und Cafeterien
Erweiterung des regionalen und Bio-Angebots in den Verpflegungseinrichtungen
Bereits jetzt versorgen die Studenten-/Studierendenwerke die Studierenden an den bayerischen Universitäten und Hochschulen mit hochwertigem und gleichzeitig preisgünstigem Essen. Künftig soll aber nach dem Willen der Politik noch häufiger auf regionale und biologisch erzeugte Lebensmittel zurückgegriffen werden. Aufgrund der derzeitigen Marktlage ist bei diesem Schritt allerdings von erheblichen Mehrkosten beim Einkauf auszugehen. Soll das bisherige Preisniveau für die Studierenden in den Mensen deshalb auch nur annähernd beibehalten werden, ist eine größere finanzielle Förderung der Studenten-/Studierendenwerke durch das Land Bayern unerlässlich.
Anpassung der Mensazuschüsse
Die stetig steigenden Lebenshaltungskosten sind nicht zuletzt auf deutliche Preiserhöhungen bei den Grundnahrungsmitteln zurückzuführen. Dies hat selbstverständlich auch erhebliche Auswirkungen auf die Mensen der Studenten-/Studierendenwerke, die gezwungen waren, die deutlich höheren Herstellungskosten durch Anhebung der Verkaufspreise an die Studierenden weiterzugeben. Um aber auch in Zukunft eine für die Studierenden bezahlbare Verpflegung anbieten zu können, ist es unerlässlich, den von Seiten des Landes gewährten Mensazuschuss entsprechend den Lebenshaltungskosten regelmäßig anzuheben und der Preissteigerung anzupassen.
Digitalisierung BAföG
Aktuell besteht bei der Bearbeitung von BAföG-Anträgen ein gravierender Medienbruch. Zwar können Anträge rein digital gestellt werden. Da es aber noch keine e‑Akte gibt, muss in den Ämtern alles ausgedruckt und aufbewahrt werden. Dies kostet zum einen Zeit, zum anderen kostet es Geld. Die Entwicklung einer e‑Akte kann jedoch nur gemeinsam mit den Praktikern vor Ort und Softwareherstellern vorangetrieben werden. Damit die Praktiker sich an der Entwicklung beteiligen können, benötigen sie zeitliche Ressourcen. Dies ist mit dem aktuellen Stellenschlüssel der BAföG-Ämter nicht zu leisten. Darüber hinaus muss der Freistaat Bayern bzw. die Bundesregierung finanzielle Mittel zur Verfügung stellen, so dass Softwarehersteller auch in die Programmierung einsteigen und diese forcieren können.
Beschleunigung der Bearbeitung von BAföG-Anträgen
Die Stellenschlüssel in den Ämtern für Ausbildungsförderung wurden seit vielen Jahren nicht mehr angepasst, während sich die Arbeit wesentlich verändert hat. Die Digitalisierung erleichtert im aktuellen Ausbaustadium die Arbeit keineswegs, sondern erschwert diese noch durch die bisherigen Unzulänglichkeiten. Hinzu kommen Sonderregelungen durch die Pandemie, die die Arbeit nicht leichter machen und auch noch über viele Jahre umzusetzen sein werden. Des Weiteren kommen immer wieder zusätzliche Aufgaben auf die Ämter für Ausbildungsförderung zu, wie z.B. die Auszahlung von Heizkostenzuschüsse. Grundsätzlich wird die Bearbeitung durch veränderte Lebensumstände, einen größeren Anteil an Internationalen Studierenden und flexibleren Schul- und Ausbildungsgängen immer komplizierter. All diese Aspekte sind beim Stellenschlüssen zu berücksichtigen, so dass eine Erhöhung des Personalbestands in den Ämtern für Ausbildungsförderung zwingend erforderlich ist.
Ausbau der Beratungsangebote, insbesondere psychologische Beratung
Wie in der gesamten Bevölkerung steigen auch bei den Studierenden die psychologischen Erkrankungen stark an. Die psychologischen Beratungsleistungen durch die Studenten-/Studierendenwerke werden damit bei vielen Studierenden für ein erfolgreiches Studium immer wichtiger. Ein niederschwelliges Angebot durch eine Einrichtung, die nah an den aktuellen Problemen der Studierenden arbeitet, ist für Studierende und deren Lernerfolg extrem wichtig und hilfreich. Damit Studenten-/Studierendenwerke diese Leistungen entsprechend der Nachfrage anbieten können, benötigen sie finanzielle Unterstützung.